tourismus in den alpen vor und nachteile
Das Ergebnis ist schliesslich ein sich selbst verstärkender und sich selbst erhaltender regionaler Wirtschaftskreislauf, der in einer vom Tourismus völlig getrennten Logik (Sonderegger, 2014) funktioniert. Angesichts der Probleme, die von grossen Zahlen und hohen Konzentrationen von Zweitwohnungen ausgehen, müssen staatliche Eingriffe in den Zweitwohnungsmarkt in Zukunft weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Informelle Prozesse und Geldwäscherei spielen ausserdem eine Schlüsselrolle in Immobilienprojekten in den italienischen Alpen und erschweren damit die Analysen beträchtlich (Bätzing 2005). Wintersporttourismus: Folgen für Umwelt und Natur Der Wintersporttourismus steht vor zwei zentralen Herausforderungen. Strategien gegen den touristischen Ausverkauf von 2. Um für die Zukunft einen Referenzrahmen für diese Frage bieten zu können, scheint die Untersuchung dieser Frage lohnenswert. SEE, 2001.â La Lettre, n°73, juillet 2001, Lyon, Insee Rhône-Alpes. In der Folge wird der Zweitwohnungsmarkt für Freizeit und Tourismus weiterhin einem starken Wachstumsdruck unterliegen. Als direkte Folge wird ein grosser Teil des verbleibenden Wohnungsbestands nur noch für Ferien- und Freizeitzwecke verwendet. In attraktiven Tourismusregionen ist der Zweitwohnungsbau sogar zu einem der wichtigsten Träger der wirtschaftlichen Entwicklung geworden. (Ed.) Ihre Besitzer pflegen in den meisten Fällen enge Beziehungen zur Gemeinde ihrer Zweitwohnung bzw. in der Freizeitregion? Freizeitwohnungen /-häuser (meist dafür gebaut und vor allem in der eigenen Freizeit genutzt), 2. Trotz des allgemeinen Bevölkerungswachstums in den Alpen seit 1870 haben weite Gebiete der italienischen Alpen, der südlichen französisch Alpen und des östlichen Teils der Ostalpen Bevölkerung verloren. ⦠B. über die Wohn- und Mobilitätsmuster von Menschen mit multilokalem Lebensstil. Coppock, J. T., 1977.â Second Homes : Curse or Blessing ?, Oxford, Pergamon. 15 Integrierten Stationen haben auch die übrigen italienischen Alpen in den vergangenen Jahrzehnten einen sehr starken Zweitwohnungsbau erlebt. Diese Wohnsitze können entweder in einer stabilen oder in einer dynamischen Art und Weise verwendet werden; dabei wird die Hierarchie zwischen erstem und zweitem Wohnsitz obsolet (Hilti, 2011; Duchêne-Lacroix et al., 2013). Tourismuseffekte und Tourismusfolgen in Alpenregionen, München 2000. Freizeitwohnungen: Aufgrund ihrer Lage in der Nähe der wichtigsten Ballungsräume sind die Alpen ein attraktiver Ort für Freizeitwohnungen und -häuser. Sie helfen somit dabei, die bestehenden touristischen Einrichtungen auszulasten. B. Nordamerika, Grossbritannien und Skandinavien (Hall & Müller, 2004, Mc Intyre et al., 2006; Roca, 2013). Hier beträgt der Zweitwohnungsanteil in der Folge oft mehr als 80%. Die entsprechenden Erläuterungen folgen im Detail in Kapitel 6. Tourismus / Fremdenverkehr | Nachhaltigkeit Merkmale eines nachhaltigen Tourismus . Gemeinsam erklären sie sowohl das massive Wachstum als auch die riesigen aktuellen Bestände von Zweitwohnungen in den Alpen. Daher besteht das Hauptziel dieses Beitrags darin, diese Lücke durch die Analyse der Relevanz von Zweitwohnungen für die Tourismus-, Freizeit-und Regionalentwicklung in den Alpen (und umgekehrt) zu schliessen. McIntyre N., Williams D. R. & McHugh K. E. schlecht ist es dagegen für die Umwelt, Schipisten zerstören die Wiesen, Tiere werden in der Winterruhe gestört. Wenn davon ausgegangen wird, dass mindestens ein sehr grosser Teil dieser Häuser für Tourismus- und Freizeitzwecke verwendet werden2, ist die Bedeutung der Zweitwohnungen für Freizeit und Tourismus beträchtlich. ÃROK, 2003.â Zweitwohnsitze 2001. Trotz des allgemeinen Bevölkerungswachstums in den Alpen seit 1870 haben weite Gebiete der italienischen Alpen, der südlichen französisch Alpen und des östlichen Teils der Ostalpen Bevölkerung verloren. Erstens liegt er als ländlicher Raum inmitten grosser europäischen Ballungszentren, und es handelt sich beim Alpenraum um die zweitwichtigste Tourismusregion der Welt (bezüglich Ãbernachtungen, cf. Bisher gibt es keine empirischen Studien über die Grösse des Phänomens Zweitwohnung im Alpenraum. Je nach den Bedingungen des jeweiligen Landes kann es für die Eigentümer beispielsweise vorteilhaft sein, die entsprechenden Angaben zu verfälschen. 2. Tourismus in den Alpen - Vorteile und Nachteile. Zum einen ist es nicht möglich festzustellen, ob die teilweise bewohnten Wohnungen in der Tat Zweitwohnungen für Tourismus-und Freizeitzwecke sind (wie in der obigen Definition), oder ob sie beispielsweise durch saisonal angestelltes Servicepersonal bewohnt werden. Tabelle 1), was angesichts ihres grossen Anteils an Einwohnern und verfügbarem Wohnraum am Alpenraum nicht erstaunt. Werden die Alpen also in eine postproduktive Landschaft für Freizeit und Tourismus umgewandelt, wie Gallent. Sie helfen somit dabei, die bestehenden touristischen Einrichtungen auszulasten. des ehemaligen Elternhauses, auch wenn sie die Wohnungen nur gelegentlich nutzen. Die Liste der ökologischen Schäden ist lang und oft haben wenige Eingriffe bereit⦠Doch der Sommertourismus holt mit einem Umsatz von etwa 12,7 Milliarden Euro auf und lässt so den Touristen kommen meistens mit ihren Autos, das verschmutzt die Luft und erhöht den Lärmpegel Hans Haid, Goa in den Alpen - Mit Mut, Witz und Widerstand für eine ökologische Regionalentwicklung, in: Yörn Kreib/Angela Ulbrich (Hrsg. Small Farmers in Mountainous and Forested Hinterlands, Ligne éditoriale et procédure dâévaluation, Portail de ressources électroniques en sciences humaines et sociales, Journal of Alpine Research | Revue de géographie alpine, Zweitwohnungen im Alpenraum: ein Phänomen von grosser Bedeutung, Grosse Unterschiede zwischen den fünf Tourismusmärkten, Zwei Triebkräfte und drei Typen von Zweitwohnungen in den Alpen, Between Longing and Flight â Migratory processes in mountain areas, particularly in the European AlpsÂ, La résidence secondaire : un nouveau mode dâhabiter la campagne ?Â, http://journals.openedition.org/rga/docannexe/image/2517/img-1.jpg, licence Creative Commons Attribution - Pas d'Utilisation Commerciale - Pas de Modification 4.0 International, Motion du comité éditorial contre les orientations du projet de loi sur la programmation pluriannuelle de la recherche (LPPR), Catalogue des 554 revues. Dieses Argument wird auch durch zahlreiche (vor allem nordamerikanisch geprägten) Untersuchungen über die räumliche Verteilung von Zweitwohnungen unterstützt (Bielckus. Fast die Hälfte aller Zweitwohnungen befindet sich in nur rund 300 der insgesamt über 6â000 Gemeinden. ), 2004.â. Ursprünglich als Familienwohnsitze erstellt, dienen sie nun vor allem für Freizeit- und Urlaubszwecke. Darauf basierend können drei Funktionstypen von Zweitwohnungen in den Alpen unterschieden werden: 1. B. über die Wohn- und Mobilitätsmuster von Menschen mit multilokalem Lebensstil. Daher besteht das Hauptziel dieses Beitrags darin, diese Lücke durch die Analyse der Relevanz von Zweitwohnungen für die Tourismus-, Freizeit-und Regionalentwicklung in den Alpen (und umgekehrt) zu schliessen. oder eher auf die grössere Anzahl von bewohnten Wohnungen in der Nähe der grossen Städte zurückzuführen ist. 22Zweitens gibt es â in Bezug auf die gesamten Alpen â eine hohe Konzentration von Zweitwohnungen in relativ wenigen Gemeinden. Innerhalb der europäischen Grenzen zählen die Alpen zu dem höchsten Gebirge. 23Sowohl die abnehmende Bedeutung von West nach Ost als auch die Konzentration der Zweitwohnungen in relativ wenigen Gemeinden entsprechen den Erkenntnissen von Bätzing (2005) über die räumlichen Muster des Tourismus in den Alpen. E-Mail: Reinhard.Bachleitner@sbg.ac.at. Beide Länder haben jedoch auch die grössten Anteile (je rund ein Drittel) und die höchsten Dichten von Zweitwohnungen (pro Einwohner und pro Quadratkilometer) der gesamten Alpen. Fazit Der Tourismus beinhaltet neben bekannten Problemen wie der Verunreinigung auch noch andere gravierende negative Auswirkungen wie z.b. Gerade weil das alpine Ökosystem hoch empfindlich ist, sind die negativen Effekte der Touristifizierung mittlerweile unübersehbar. In den übrigen Alpenstaaten liegen die Anteile und die Konzentrationen von Zweitwohnungen deutlich tiefer. 1024 nsichten |Tourismus als nterrichtsthema 3. klus 3 IMPULS I: «Ab in die Alpen oder vielleicht doch ans Mittelmeer?» Ziele: ⢠Erarbeitung von Ferienformen Alpen und Mittelmeer (geographisch, inhaltlich) ⢠Reflexion der Vor- und Nachteile von Tourismus in den Alpen und am Mittelmeer Lebenswelten multilokal Wohnender im Spannungsfeld von Bewegung und Verankerung, PhD at ETH Zürich. Frankreich und Italien weisen mit Abstand die grösste Anzahl Zweitwohnungen auf (cf. Bender & Kanitscheider, 2012 für einen umfassenden Ãberblick über die Mobilitätstypen in den Alpen). La Revue de Géographie Alpine est mise à disposition selon les termes de la licence Creative Commons Attribution - Pas d'Utilisation Commerciale - Pas de Modification 4.0 International. (eds. Thema Tourismus in den Alpen alpinwelt 3/2018 17 âalpin-mediterranem Lebensgefühlâ, Kärnten ver-kündet âLust am Lebenâ, Bad Tölz propagiert âFreude am Lebenâ, und Niederösterreich stürzt sich âHinein ins Lebenâ, hurra! Vor allem in Frankreich, Italien (ohne Südtirol) und der Schweiz sind neu erstellte Immobilien in Tourismusdestinationen von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. Die Schweiz zeigt eine Mischung aus Wachstum und Niedergang (letztere findet vor allem in den südlichen Teilen der Schweizer Alpen statt) (Perlik, 2006). Welches sind ihre Aktivitäten in der Ferien- bzw. 16Die Gesamtzahl von 1â850â000 Zweitwohnungen umfasst damit einen Anteil von über 25% des gesamten Wohnungsbestandes innerhalb der Alpen. Geografia e cultura di una regione nel cuore dellâEuropa, Die Typisierung der Alpengemeinden nach âEntwicklungsverlaufsklassenâ für den Zeitraum 1870-1990Â. Die Daten für die Alpen hingegen stimmen mit diesen Ergebnissen nicht überein. In den letzten Jahrzehnten hat in vielen Teilen der Alpen der Tourismus im Winter dem klassischen Sommertourismus den Rang abgelaufen. Bartaletti, 2011). 1 Frankreich: Gemäss den Analysen der regionalen Zweigstelle des nationalen Instituts für Statistik betrug das Wachstum zwischen 1990 und 1999 in den Alpenregionen 6,9% (Rhône-Alpes) bzw. zu können sowie zu Statistik-und Analysezwecken (Web-Tracking). Macchiavelli A., 2011.â « Le abitazioni di vacanza nelle valli alpine : implicazioni sulle destinazioni turistiche », Varotto, Mauro and Benedetta Castiglioni (eds. Den Erwartungen entsprechend werden Zweitwohnungen in beiden Ländern vor allem für Freizeitzwecke genutzt. Auch die Probleme rund um den Zweitwohnungsbau wurden in der Vergangenheit intensiv diskutiert. In dieser Fragestellung spielen nun die Institutionellen Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle. Um einen Ãberblick über Situation bei den Zweitwohnungen im Alpenraum zu gewinnen, werden zwei Schritte durchgeführt. 25Die Volkszählungsdaten haben gezeigt, dass in den Alpen über Jahrzehnte hinweg ein bedeutendes und stabiles Wachstum im Zweitwohnungsbestand stattgefunden hat. ), 2009, Understanding and Managing Amenity-led Migration in Mountain Regions: Proceedings of the Mountain Culture at the Banff Centre conference held May 15. â 19, 2008, p. 93-102. Eine Karte, die den Anteil der Zweitwohnungen auf kommunaler Ebene darstellt, bildet anschliessend die Grundlage für die weiteren Analysen â sowohl auf einem kleinen als auch auf einem grossen Massstab. 13Die meisten Alpenländer bieten nur qualitativ ungenügende Daten zum informellen Beherbergungssektor, insbesondere zu Zweitwohnungen. Doch der regionalwirtschaftliche Nutzen geht weit über den Tourismus hinaus. Mit einer geschätzten Anzahl von 1'850'000 machen Zweitwohnungen heute mehr als 25% des gesamten Wohnungsbestandes in den Alpen aus und übertreffen damit das Angebot an Gästebetten im traditionellen Beherbergungsgewerbe bei weitem. ARE, 2013.â Factsheet on second homes, Bern, Federal Office for Spatial Development. Die Kleinstaaten Monaco und Liechtenstein kommen zusammen nur auf rund 7â000 Zweitwohnungen. Shellito B. 17Wesentliche Unterschiede bestehen zwischen den Alpenländern sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch bezüglich der Konzentration der Zweitwohnungen. Schweiz: Das Schweizer Modell basiert auf dem Bau von Zweitwohnungen für Freizeit und Tourismus, meist in bestehenden Siedlungen in landschaftlich attraktiven Gebieten (ARE, 2013). Abbildung 1. Zweitwohnungen sind daher in den Alpen nicht ein allgegenwärtiges Phänomen, sondern auf bestimmte Bereiche beschränkt, nämlich vor allem für diejenigen entlang des Alpenhauptkamms. 15Die Analysen für das Jahr 2000 zeigen, dass es im Alpenraum rund 1â980â000 Zweitwohnungen gibt, was einem Anteil von 26% am gesamten Wohnungsbestand entspricht. Governance, ownerships and belongings in contemporary Alpine regions, Rete montagna, Padova, Padova University press. Sie weisen auch ähnliche Gesamtzahlen, Anteile und Konzentrationen von Zweitwohnungen auf und werden für die unten folgenden Analysen als ein Raum behandelt. Krippendorf J., 1975.â Die Landschaftsfresser : Tourismus und Erholungslandschaft â Verderben oder Segen ?, Bern, Hallwag. Zusammen mit dem westlichen Ãsterreich bilden sie eine mehr oder weniger homogene Region mit ähnlichen institutionellen und kulturellen Voraussetzungen, obwohl sie in drei verschiedenen Staaten liegen. Die Wahrnehmung von Zweitwohnungen als âkalte Bettenâ, die zu einem Mangel an regionaler Wertschöpfung führen, zeigt auf, dass sie oft in einem touristischen Kontext verstanden werden â insbesondere in den deutschsprachigen Ländern. Gallent N. & Tewdwr-Jones M., 2000.â Rural Second Homes in Europe. Zweitwohnungen sind daher in den Alpen nicht ein allgegenwärtiges Phänomen, sondern auf bestimmte Bereiche beschränkt, nämlich vor allem für diejenigen entlang des Alpenhauptkamms. ), 2013.â Second home tourism in Europe : lifestyle issues and policy responses, Farnham, Burlington VT, Ashgate. Hall M. C., 2002.â Tourism : Rethinking the Social Science of Mobility, Harlow, Pearson Education. ), Gratwanderung Ökotourismus. Zahlreiche Seilbahnen, Geschäfte und Restaurants könnten ohne die Gäste, die in Zweitwohnungen übernachten, kaum existieren (Halle, 2002). Zwei parallel ablaufende Prozesse wurden in den Analysen als entscheidend dafür identifiziert. Voir la notice dans le catalogue OpenEdition, Plan du site – Contacts – Mentions légales et crédits – Flux de syndication, Nous adhérons à OpenEdition Journals – Ãdité avec Lodel – Accès réservé, Vous allez être redirigé vers OpenEdition Search, Le 11 mars 2012 en Suisse : limiter les résidences secondaires, les enjeux d'une votation, Tourismus, Freizeit, Abwanderung und Zweitwohnungen im alpenweiten Zusammenhang. Doch Neue Bauprojekte führen zu weiterem Wachstum in der Baubranche, die wiederum neue Aufträge braucht, was wiederum zu Wachstum führt etc. Für entsprechende Untersuchungen könnten sich beispielsweise die Konzepte des place making und des place attachment als fruchtbar erweisen. In Tourismusgemeinden wird das Wachstum von Zweitwohnungen dann zum Problem, wenn der Immobilienmarkt beginnt, sich von der eigentlichen Tourismuswirtschaft zu trennen und eine eigene Dynamik anzunehmen. Dazu gehören die Regulierung des Immobilienmarktes, die Verfügbarkeit von attraktivem Bauland und von Investitionskapital, der Schutz der privaten Investitionen, staatliche Anreize für den Wohnungsmarkt, die Regionalpolitik sowie die jeweilige Ferientradition (Sonderegger, 2014). Bender O. , 2011.â Le Alpi. Familienliegenschaften (entstanden durch Abwanderung und vor allem für Freizeitzwecke verwendet). Aus diesen Gründen schien ein Wachstum von rund 8% für einen Zeitraum von 13 Jahre, realistisch zu sein, was zu einer Gesamtzahl von 520'000 Zweitwohnungen führt. Zweitens ist die Qualität von Volkszählungsdaten im Bereich Zweitwohnungen generell zu hinterfragen, weil die Daten auf Selbstdeklarationen von Zweitwohnungsbesitzern beruhen und deshalb schwer zu überprüfen sind. Erstens liegt er als ländlicher Raum inmitten grosser europäischen Ballungszentren, und es handelt sich beim Alpenraum um die zweitwichtigste Tourismusregion der Welt (bezüglich Ãbernachtungen, cf. Fast die Hälfte aller Zweitwohnungen befindet sich in nur rund 300 der insgesamt über 6â000 Gemeinden. / / Slowenien: Aufgrund der sehr kleinen Zahl bis 1991 (Gosar, 1989), des massiven Wachstums zwischen 1990 und 2000 (Urad Republike Slovenije Statisticni, online) und des weiterhin grossen identifizierten Potenzials, wurde den Schätzungen für Slowenien das höchste Wachstum aller Alpenländer zu Grunde gelegt (3% jährlich). In den Schweizer Alpen (Sonderegger, 2014) und in den italienischen Alpen (Bartaletti, 2011) ist die Situation bezüglich der Nutzung vergleichbar. Basierend auf der Entwicklung der vergangenen Jahre und auf der Meinung internationaler Experten wurden die Daten zusätzlich für das Jahr 2012 geschätzt. Roca Z. Die meisten Alpenländer bieten nur qualitativ ungenügende Daten zum informellen Beherbergungssektor, insbesondere zu Zweitwohnungen. Basierend auf diesen beiden Prozessen kann eine weitere Unterscheidung gemacht werden. Zwei parallel ablaufende Prozesse wurden in den Analysen als entscheidend dafür identifiziert. Entstehen dabei soziale Verbindungen zwischen den Alpen und ihrer Umgebung, die über Freizeit und Tourismus hinausgehen? Für diesen zweiten Schritt werden ein Vergleich mit einer Karte der Bevölkerungsentwicklung (Bätzing & Dickhörner, 2001) vorgenommen, fünf Experteninterviews durchgeführt und die vorhandene Literatur interpretiert. Beide Länder haben jedoch auch die grössten Anteile (je rund ein Drittel) und die höchsten Dichten von Zweitwohnungen (pro Einwohner und pro Quadratkilometer) der gesamten Alpen. 27Zweitens führte eine kontinuierliche Abwanderung aus grossen Teilen der Alpen (Bätzing & Dickhörner, 2001) zur Umwandlung vieler ehemaliger Familienwohnsitze in Zweitwohnungen für Freizeit und Ferien. In diesem Text werden Zweitwohnungen definiert als Häuser oder Wohnungen, die nicht leer und nicht dauernd benutzt werden, entweder von jemandem mit Wohnsitz in der gleichen Gemeinde oder für Arbeit oder Ausbildung (Gallent et al., 2005 und Sonderegger, 2014). In allen Alpenstaaten unterscheidet die Volkszählung zwischen besetzten, leeren und teilweise besetzten Wohnungen. Unterschiede gibt es bezüglich die Geschichte des Tourismus, politische Rahmenbedingungen, die Ferienkultur, und die Qualitäten von Natur und Kultur (Perlik, 2006). Familienliegenschaften: Aufgrund ihrer Nutzung zu Freizeitzwecken ist die Unterscheidung gegenüber Typ 1 nicht eindeutig. Kartenblatt zum ÃROK-Atlas zur räumlichen Entwicklung Ãsterreichs, Wien, Ãsterreichische Raumordnungskonferenz. Interessanterweise wurde jedoch das Konzept des multilokalen Wohnens in der Alpenforschung bisher nur wenig diskutiert, obwohl es einen flexibleren Analyserahmen bieten würde als das begrenzte Konzept der Migration. Perlik M., 2006.â « The Specifics of Amenity migration in the European Alps », Moss L. A.G. Messerli P., Scheurer Th. Müller D. K., 2004.â « Mobility, Tourism and Second Homes », Lew, Alan A., Michael C. Hall & Allan M. Williams (ed. Das bedeutet, dass die hier verwendeten Daten dazu neigen, den Ist-Bestand von Zweitwohnungen zu überschätzen. 34Mit mehr als acht Millionen Betten und einem Anteil von mehr als 25% am gesamten Wohnungsbestand spielen Zweitwohnungen heute eine wichtige Rolle im Tourismus und Freizeit in den Alpen. Während ein Zweitwohnungsanteil von über 80% in den französischen und westitalienischen Alpen durchaus üblich ist, gibt es in der Region Bayern-Westösterreich-Südtirol kaum Gemeinden mit mehr als 20% Zweitwohnungen. 2Der Tourismus ist jedoch ein Phänomen mit einer hohen räumlichen Konzentration â nur etwa 10% der Gemeinden in den Alpen sind vom Tourismus abhängig (Bätzing, 2005). Petite M., 2013.â « Mountain dwellers versus eco-freaks », Journal of Alpine Research | Revue de géographie alpine, Rebond, Le 11 mars 2012 en Suisse : limiter les résidences secondaires, les enjeux dâune votation. 33Zweitwohnungen (vor allem diejenigen der Typen 1 und 3) sind in der Lage eine Schlüsselrolle bei der Verbindung der Alpen mit ihrer Umgebung zu übernehmen. 301. Er unterscheidet zwischen fünf grossen Tourismusmärkten in den Alpen, die gleichzeitig die Heterogenität der Staaten und die oben erwähnte Homogenität von Bayern, Westösterreich und Südtirol abbilden. Aus diesem Grund werden hier die Daten der Wohnungsstatistiken verwendet, die im Rahmen der Volkszählungen um das Jahr 2000 erstellt wurden. Anrig P., 1985.â Zweitwohnungen, ein touristisches Dilemma ? Und spielen in den Tourismusdestinationen die Zweitwohnungen wirklich eine zentrale Rolle? Diese Situation ist an vielen Orten in der Schweiz und in anderen Ländern aufgetreten (Plaz, 2006; Sonderegger, 2014). Da hier keine Volkszählung durchgeführt wurde, mussten die Daten zu Zweitwohnungen direkt bei den jeweiligen Gemeinden angefragt werden. Insgesamt macht der französische Bestand damit mehr als ein Viertel aller Zweitwohnungen in den Alpen aus. 12Um einen Ãberblick über Situation bei den Zweitwohnungen im Alpenraum zu gewinnen, werden zwei Schritte durchgeführt. Zweitens bestehen zwischen den Alpenländern grosse Unterschiede bezüglich Raumplanung, Baukultur, Tourismus- und Wohnbaupolitik, die für die Analyse interessant scheinen. 4Es gibt keine allgemein anerkannte Definition für den Begriff Zweitwohnung, und âdie meisten Autoren wählen einen pragmatischen Ansatz, bei dem die Datenlage die Definition bestimmtâ (Müller, 2004). , Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft, Vol. 48, p. 273-304. Mit mehr als acht Millionen Betten und einem Anteil von mehr als 25% am gesamten Wohnungsbestand spielen Zweitwohnungen heute eine wichtige Rolle im Tourismus und Freizeit in den Alpen. ), 2006.â Multiple Dwelling and Tourism : Negotiating Place, Home and Identity, Wallingford, Cambridge MA, CAB International. 11Welches ist die quantitative Bedeutung von Zweitwohnungen für Tourismus und Freizeit im Alpenraum, und welche Bedeutung haben Tourismus und Freizeit für den Zweitwohnungsbau? Als wichtigster Beitrag des Zweitwohnungsbaus zur Regionalentwicklung wird dabei oft der wirtschaftliche Aspekt betont: Zweitwohnungen schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in einer Region. Damit die Alpenlandschaft auch für nächste Generationen weiterhin ein echtes Naturjuwel bleibt, müssen sich die Tourismusbranche und die Reisenden nachhaltig anpassen. Allerdings ist der Höhepunkt der Wachstumsperiode im Zweitwohnungsbau in den französischen Wintersportorten überschritten (Interview Rougier), und es besteht sogar ein starker Trend zur Umwandlung von Zweitwohnungen in Erstwohnungen in periurbanen Gebieten (INSEE 2001). Zuerst werden Daten aus den Gebäudestatistiken zusammengeführt, inklusive dem Verhältnis der Zweitwohnungen zum gesamten Wohnungsbestand, zur Anzahl Einwohner und zur Fläche (cf. Hier können wiederum zwei Untertypen unterschieden werden. Alle diese Prozesse sind eng miteinander und mit dem Strukturwandel in der alpinen Wirtschaft verbunden. URL : http://journals.openedition.org/rga/2517 ; DOI : https://doi.org/10.4000/rga.2517. Moss L. A. G., 2006.â The Amenity Migrants : Seeking and Sustaining Mountains and Their Cultures, Cambridge, CAB International. AccueilDossiersHors-SérieZweitwohnungen im Alpenraum. Lies den Text und unterstreiche die unbekannten Worte. Beide Zahlen liegen weit über den Ergebnissen vergleichbarer Schätzungen (Bätzing, 2005; BAK Basel, 2011). (eds. Der zweite Subtyp sind Ferienwohnungen, die sich im Wohngebäude der Eigentümer befindet und von diesen auch selbst geführt wird. 5 In den französischen Alpen haben Bätzing und Dickhörner grössere Gebiete identifiziert, in denen seit 1971 eine Wiederbevölkerung zu verzeichnen ist (Bätzing, 2005). Es gibt keine allgemein anerkannte Definition für den Begriff, Die Diskussion über die in Kapitel 1 angesprochenen Folgen des Zweitwohnungsbaus hat eine lange Tradition in den angelsächsischen (Coppock, 1977; Gallent & Tewdwr-Jones, 2000; Hall & Müller, 2004; McIntyre, In den Alpen haben Zweitwohnungen eine wichtige Funktion in der Beherbergung. & Tewdwr-Jones M., 2005.â Second Homes : European Perspectives and UK Policies. Second homes : Final Report, from January 19, 2007. 8 Millionen Betten3 in Zweitwohnungen von überragender quantitativer Bedeutung. Sie finden sich vor allem in Ãsterreich, Bayern und Südtirol. Es gibt jedoch zwei wichtige Ausnahmen: Bayern und Südtirol. Deutschland, Ãsterreich und Südtirol: In diesen Regionen hat sich der Tourismus in einer dezentralisierten Struktur entwickelt, die das Gastgewerbe begünstigt (Bätzing, 2005). Allerdings befindet sich fast die Hälfte aller Zweitwohnungen in nur rund 300 Gemeinden; in einem grossen Teil der Alpen spielen also Zweitwohnungen keine besonders wichtige Rolle. 6In den Alpen haben Zweitwohnungen eine wichtige Funktion in der Beherbergung. Aber besonders schwerwiegend sind die Auswirkungen auf den alpinen Naturraum über die Grenzen der ökologischen Belastbarkeit hinaus. Tatsächlich hält er vieles von dem, was er verspricht und ist, verglichen mit konventionellen Reiseformen, die aktuell wohl umwelt- und sozialverträglichste Art des Reisens. 312. Wenn davon ausgegangen wird, dass mindestens ein sehr grosser Teil dieser Häuser für Tourismus- und Freizeitzwecke verwendet werden. Diese Wohnungen und Häusern werden von ihren Nutzern entweder gekauft oder sehr langfristig gemietet, meistens aber nur für kürzere Zeiten gebraucht, z.B. Wandern, Schwimmen und Radfahren rangieren dabei deutlich vor dem (Alpin-)Skifahren, das jedoch eine der größten Belastungen im Bereich der Freizeitaktivitäten darstellt. Die Intensivierung des Tourismus im Alpenraum hat nachhaltig die Wirtschaft, Besiedlung und Kultur verändert. Diese Schätzung beläuft sich auf 1â850â000 Zweitwohnungen. Damit werden Wachstumszyklen in Kraft gesetzt, die auch für die Gemeinden kurzfristigen Nutzen in Form von Abgaben und Gebühren und langfristige Vorteile durch Immobiliensteuereinnahmen generieren. 14Daraus ergeben sich zwei Probleme hinsichtlich der Datenqualität. In allen Alpenstaaten unterscheidet die Volkszählung zwischen besetzten, leeren und teilweise besetzten Wohnungen. Beck. Tabelle 1 unten). stellt der Zweitwohnungsbau in diesen Regionen einen zentralen Teil der Entwicklung dar. ), 2006, Multiple Dwelling and Tourism : Negotiating Place, Home and Identity, Wallingford, Cambridge MA, CAB International, pp. 194-206. Ihre Besitzer pflegen in den meisten Fällen enge Beziehungen zur Gemeinde ihrer Zweitwohnung bzw. Hall, M. C. & Müller D. K. Zwei parallele Prozesse wurden als relevant betrachtet: erstens der stetige Neubau von Wohnungen für Freizeit-und Tourismuszwecke und zweitens die Abwanderung, die vor allem auf durch strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft ausgelöst wurde. In welchem Rhythmus und für welche Zwecke nutzen sie ihre Wohnsitze? Die Zweitwohnungen werden auf kommunaler Ebene für den gesamten Alpenbogen herausgefiltert und in eine eigene Datenbank übertragen. Insgesamt ist der direkte Beitrag von Zweitwohnungen an den Tourismus zwar relativ bescheiden; der gesamtwirtschaftlichen Nutzen für die Region wird jedoch als sehr gross eingeschätzt (Gallent et al., 2005; Halle, 2002; Kanton Wallis, 2007). Basierend auf der Entwicklung der vergangenen Jahre und auf der Meinung internationaler Experten wurden die Daten zusätzlich für das Jahr 2012 geschätzt. Zwei parallele Prozesse wurden als relevant betrachtet: erstens der stetige Neubau von Wohnungen für Freizeit-und Tourismuszwecke und zweitens die Abwanderung, die vor allem auf durch strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft ausgelöst wurde. Für die Analyse wurden die teilweise bewohnten Wohnungen als Zweitwohnungen eingestuft. Zwei Dinge werden dabei sichtbar. Auch den Tourism⦠8Ein starker Fokus der jüngsten Forschung in den Alpen liegt auf Migrationsprozessen, die in einem Zusammenhang mit âneuen Lebensweisen und Wohnbedürfnissen der Bevölkerung, mit dem Bau von Zweitwohnungen und dem internationalen Tourismusâ stehen (Messerli et al., 2011; eigene Ãbersetzung). Unterschiede gibt es bezüglich die Geschichte des Tourismus, politische Rahmenbedingungen, die Ferienkultur, und die Qualitäten von Natur und Kultur (Perlik, 2006). Die meisten Schätzungen reichen von 4 bis 5 Betten pro Zweitwohnung. Im Gegensatz dazu werden leere Wohnungen von niemandem bewohnt, auch nicht vorübergehend. Denn Sanfter Tourismus nimmt nicht nur Rücksicht auf die Natur, sondern auch auf die Bedürfnisse der Menschen, die vom Tourismus profitieren (sollen).